Dienstag, 12. Januar 2016

Ein kleiner Einstieg

Nachdem nun landauf landab Mütter in verschiedenen Stadien der Überforderung und oft nur einen Schritt vom Burnout entfernt ihr Leben posten, bloggen, tweeten, vloggen oder sonst wie zum Besten geben, habe ich mir überlegt, dass mir die Vatersicht fehlt.
Darum höre ich auf, mich nur noch darüber aufzuregen oder mal mehr, mal weniger lustig zu machen und stelle mich der harten Wahrheit: Schreiben ist schwer.
Letztendlich werde ich, wenn ich es denn durchhalte, auch nicht viel mehr erreichen können, als Einblicke in meine Weltsicht als Vollzeitvater, -ehemann und -arbeitnehmer zu geben.
Man möge mich nicht falsch verstehen, ich weiß, wie die vielfältigen Belastungen des Alltags aus allen Richtungen an einem zerren und einen oft nur einen fingerbreit am Abgrund gen Wahnsinn entlangbalancieren lassen. Und ich bin mir bewußt, dass in meinem Leben eine Menge Trivialluxus aufwartet. So können wir uns zweier Vollzeitstellen, eines tollen Kindergartens und gut erreichbarer liebevoller Groß- bzw. Schwieger- und Eltern rühmen. Oftmals ist das denn oben erwähnten Mecker-, Motz- und Jammerverbreitern nicht in der Form oder Gänze vergönnt. Das läßt einen völlig nachvollziehbar dauerhaft nur einen Schritt dem Untergang vorauseilen. Sehr häufig aber eben auch nicht.

Da lassen sich dann Ingenieursgattinnen, deren größte Existenzsorge dem Erreichen des nächsten Bellybuttonschlußverkaufs oder Pekipostheowellnesskurs´ gilt, über die großen Wagnisse und den ungerechten Unbill der Welt aus, wenn Charlotte Magdalena Pferfferminza (man ist ja ein klein wenig verrückt und total jung geblieben, aber auch Mitglied der Generation uvwxyz) das handgedrechselte Biobesteck nicht in der richtigen Reihenfolge benutzt und die passenden Ausdrücke in Mandarin vertauscht. Diese weltbewegende depressionsverursachende Unglaublichkeit ist dann einen dreiseitigen Leserbrief in der Eltern oder Brigitte Mom wert und wird von gleichgesinnten Muttis am imaginierten sozialen und pädagogischen Existenzminimum ausschweifend kommentiert, bemitleided und nachvollzogen.
Während nebenbei tausende Eltern mit einfachsten Mitteln großartige Kinder erziehen, die irgendwann eine echte Stütze der Gesellschaft darstellen, sich aber massen- und wenig zauberhafte Vorwürfe über die angeblich mangelnde Förderung des quietschfidelen und kerngesunden Nachwuchses anhören müssen, derweil oben genannte C-M-P mit Ihrem U3-Ausdruckstanzpartner Augustus Oktavian Luke (dessen Eltern sind bestimmt auch voll fänzi und fühlen sich gar nicht wie 45) kurz vor der ersten Privatreha im veganen Homöopathiespa stehen.

So, das waren jetzt ein paar sehr lange Sätze, die die Quintessenz meiner jüngsten Elternratgeberzeitungslektüre darstellen.
Ob das notwendigerweise eine Bereicherung der Bloggosphäre bringt, sei dahingestellt. Es zwingt Dich ja niemand zum lesen.
Vielleicht fällt mir ja bald noch mehr ein.

Bis dahin.

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